Schau doch mal..

Sonntag, 29. Juli 2012

Welt brennt

Ihr tötet wie Hasen mit kleinen Händen
Und stillschweigend grinst ihr in euch hinein
Das Wasser versiegt im Auenland.

Die Vögel fliegen verkehrtherum
Die Bäume bleiben klein
Dunkle Schatten malen Fratzen auf die Wand

Eine Träne schwimmt fernab vom Strom
Und sucht nach einer Wüste
Hast du das Feuer gesehen?

Deine Maske fliegt davon
Du bist nur ein Traum
Und die Blumen, sie flehen

Die Erde reißt auf
Der Schmetterling zerfällt
Hat er je existiert?

Ihr küsst wie Dämonen mit lachendem Gesicht
als sei es das Normalste der Welt
Ihr habt euch schon immer maskiert.
- – – – – – – – – – – – – -
Die Vögel fliegen, kommen sie je zurück? Sie tun was sie wollen- ist das nicht auch unser Recht?
Anstatt nur immer und immer
funktionieren zu müssen….

Freitag, 27. Juli 2012

Gedanken in der dritten Person erlauben irgendwie eine größere Distanz.

Sie kommt oft hierher, lehnt sich mit dem Rücken an einen der vergessenen Heuballen vom Vorjahr und fühlt sich weit weg und leicht auf diesem verlassenen Feld.
Wenn sie ihre Ruhe braucht, findet sie sie dort, wenn sie nicht mehr weiterweiß helfen ihr die Geräusche der Natur dabei, neue Wege zu finden.
Oft fühlt sie sich erdrückt von all den Dingen, die für die Menschen um sie herum alltäglich und normal geworden sind. Sie fühlt sich nicht als Teil dieser verrückten Welt, das tat sie schon als kleines Kind nicht.
Sie mochte keine Puppen und auch keine Plastikautos, beim Mutter-Vater-Kind-Spielen dachte sie nur immer daran, dass sie nicht diejenige war, die sie vorgab zu sein und bei Kindergeburtstagen fühlte sie sich fehl am Platz.
Natürlich hat sie oft versucht, all die Erwartungen zu erfüllen, um sich nicht ganz so einsam und sonderbar zu fühlen. Doch immer ging sie schnell wieder fort und erzählte ihren Kuscheltieren von ihren Wünschen und Träumen. Für sie bestand kein Zweifel darin, dass die Tiere sie verstehen könnten.In ihren Augen waren ihre Stoffschafe und -eulen lebendig und oft träumte sie sich fort in deren Welt, die bunt und verrückt und einzigartig war und ihr das Gefühl von Freiheit gab, in dieser anderen Welt konnte sie fliegen und tanzen, lachen und weinen und keines der anderen Wesen verurteilte sie dafür.
Sie wurde älter und lernte neue Menschen und Dinge kennen, zog oft um und wechselte so oft die Umgebung. Doch wohin sei auch sah, erblickte sie Wesen, die schon lange vergessen hatten zu leben und bloß noch existierten. Sie gab sich nicht damit zufrieden, dass einfach alles so war wie es war.
Immer fragte sie nach dem Warum und jedes geantwortete „Darum“ verwirrte und beängstigte sie. Sie wuirde langsam zornig über die Menschen, die nicht nachfragten, die wie kleine Teilchen eines riesigen Getriebes pausenlos funktionierten, die ihre Gefühle abschalteten zugunsten kleiner Metallplättchen und Papierblätter, die sie „Geld“ nannten.
Was sie jedoch am meisten verunsicherte waren nicht die Regeln, mit denen sie großgeworden war, nicht die Normen, nach denen die Menschen zu funktionieren hatten- sondern dass sie diese Gesetze und Hirngespinste Einzelner so bereitwillig, beinah gierig aufnahmen und sie befolgten, ohne sie je infrage zu stellen.
Sie war ein Sonderling, weil sie nachfragte, weil sie nachdachte und sich nicht scheute, ihre Verwunderung auszudrücken über das, was sie sah.
So oft fragte sie nach, doch nie erhielt sie eine ehrliche Antwort.
Bis heute stellt sie sich diese Fragen, bis heute ist es in ihren Augen nicht möglich, in den Fesseln dieser Gesellschaft jemals frei und glücklich sein zu können. Bis heute möchte sie verstehen, doch sie kann es nicht. Bis heute versucht sie, anderen ihre Gedanken zu erklären, doch die wenigsten verstehen sie. Sie weiß, es gibt noch mehr Menschen wie sie, doch viele von ihnen hat sie kennengelernt und bald darauf wurden sie alle selbst zu Kettengliedern in diesem endlosen, gleichgeschalteten System.
Sie weiß nicht, ob sie die Kraft hat, an ihren Träumen und Wünschen festzuhalten, ob sie nicht irgendwann auch so wird wie die anderen: Eine leere Hülle, stumm, gleichgültig und abzuspeisen mit einem einfachen „Darum“.
Es gibt manche Menschen, die ihr beistehen, ihr Kraft geben, doch oft kann sie auch diese nicht verstehen. Viele wenden sich ab und sie selbst kann es nicht verstehen. Sie möchte stolz sein auf ihre Art zu denken und ihre Freiheiten genießen, doch diese Erlebnisse machen sie zweifeln. Sie zweifelt manchmal und immer wenn sie zweifelt, kommt sie hierher.

Scherben bringen Glück...

Überall Splitter
Zerbrochenes Glas
Lauf dir die Füße blutig
Auf dem Weg zum Ziel
Das du schon so lange
Aus den Augen verloren hast
Hast du es je gekannt?
Winzige Splitter
bohren sich in dein Herz
Deine Arme, Beine, überallhin
Ein Blutstropfen fällt
auf den weißen Boden
Stille Tränen spiegeln sich
im Glas
Regenbogenkristalle
Eine schöne Illusion
Wie Messerstiche in deinen Füßen
Scherben bringen Glück….

Freitag, 13. Juli 2012

Die Luft wird knapp?

Manchmal ist es ein erdrückendes Gefühl, jünger zu sein als die Menschen, die einem wichtig sind. Zu sehen, wie alle um einen herum aufbrechen in die Freiheit, sich zerstreuen, verändern ud ganz neu anfangen, in Bewegung bleiben und sich selbst finden ist faszinierend. Gleichzeitig schmerzhaft, da ich mich selbst im Stillstand befinde. Jeder erzählt mir, dass sich in meinem Leben gerade so viel verändere…ich würde erwachsen und selbstständig.. doch was nützt mir diese scheinbare Selbstständigkeit, wenn sie mich doch noch bis März festhält und nicht loslässt? Sicher, ich könnte auch einfach die Schule abbrechen, aber vielleict bin ich dazu nicht mutig genug. Nach dem Abi, sage ich mir, danach bist du frei und kannst tun was du willst… aber werde ich das wirklich? Oder finde ich dann wieder Ausreden um meiner Bequemlichkeit willen? Ich weiß, dass ich raus muss, raus aus dem Alltag und weg vom Bekannten, weg von den Dingen, die mich am Verändern hindern.
Schonfrist für die Faulheit, bis 15. März. Augen zu und durch, lernen, ein gutes Abi machen und dann? Werde Lehrerin, studier‘ Journalismus, mach‘ doch was aus deiner Kreativität- das alles sagt ihr mir, doch ich weiß noch nicht was ich will. Einfach weg, alle Leinen los und mit dem Wind in die Ecken, in die er mich treibt. Und je konkreter und stärker dieser Wunsch wird, desto länger erscheint die Zeit, in der mein Leben von anderen Menschen und Verpflichtungen geplant wird.

Dienstag, 10. Juli 2012

Maske

Ein kleiner Fund beim Aufräumen erinnert an etwas, das einmal war. Wer bist du jetzt? Du hast dich so sehr verändert, versteckst dich hinter einer Maske… an einem unserer Tage verstecktest du dich hinter einem Beerenstrauch. Du warst ein Querdenker, ein Träumer. Du lebtest in deiner eigenen Welt und du batst nur wenige Menschen hinein. Doch heute.. heute versuchst du mit aller Macht, dich in eine Welt einzufügen, der du nicht angehören kanst und es insgeheim auch nicht willst.
Es war deine Natürlichkeit, die ich mochte und die ich mir noch so lange einbildete, nachdem du sie schon lange begraben hattest.
Doch wieso zwängst du dich in dieses Leben? Wach auf, lege deine Maske ab.
Nein, ich vermisse dich nicht. Nein, ich trauere nicht. Die Zeiten sind lange vorbei. Ich lebe in einer neuen, bunten Welt. Doch ich kenne das Gefühl, eingesperrt zu sein und ich weiß: Es tut so viel mehr weh als verachtende Blicke.
Ergreife die Chance, bevor du erstickst, es wäre zu schade wenn deine Träumereien für immer vergingen.

Montag, 2. Juli 2012

An den Fremden in meinem Herzen

Deine Augen geschlossen-ein leichtes Flattern deiner Wimpern.
Du liegst in meinen Armen, still,wortlos.
Was denkst du?
Ein zarter Kuss, zwei Schmetterlingsflügel, die sich berühren. Wir schweben, du lachst
und eine Träne rollt stumm meine Wangen hinunter
Liebe. Ein großes Wort. So oft genannt, so selten gelebt.
Tränen der Freude oder Tränen des Leids?
Ich weiß es nicht
zu still bist du
Was denkst du, was fühlst du
Und möchtest du wissen, was mich bewegt?
Oder reicht es dir, nur da zu sein
Einen Moment lang zu träumen
Und der Realität zu entfliehen?
Du Einzelgänger zwischen all den Marionettenherden
Du Träumer zwischen menschlichen Hüllen und abgelegten Kokons
Was denkst du und wieso
Weiß ich nicht, was du fühlst
Und warum fühlt sich alles an wie
ein ungelebter Traum?
Es ist nicht die Stille, die mich stört
Stille ist mehr als Musik und
Musik ist Gefühl
Stille kann noch mehr sein
Und deine Unbeschwertheit
das liebe ich an dir
du Außergewöhnlicher
Einer der letzten Lebenden
zwischen toten Robotern
Doch Worte aus Zucker
Zerspringen wie Glas
Wenn man sie nicht erinnert
Leichtfertig ausspricht
Oder nur denkt
Denn wir beide
leben in einer eigenen Welt
und du
schaust so selten dort vorbei
Die wenigen Momente verblassen fast
Vergiss ihren Wert nicht,
Herzdieb
Pass auf, dass dich
Unsere Welt nicht bald vergisst.