Schau doch mal..

Dienstag, 23. Juli 2013

Veganer = Fanatiker/Ideologe/Perfektionist vs. Vegan = ökologisch/gesund/alternativ

Ich stelle in den letzten Monaten erfreut fest, dass Veganismus immer populärer wird. Das merke ich daran, dass ich meinen Kaffee mit Sojamilch und im Supermarkt nicht mehr nur eine Sorte Fleischersatz bekomme. Das merke ich daran, dass es "in" ist, weil es etwas besonderes ist und weil man damit ja etwas gutes tut und weil es einfach wahnsinnig alternativ ist.
Was ja prinzipiell gar nicht schlimm ist, sondern schön, weil mehr Menschen anfangen nachzudenken, Alternativen auszuprobieren und feststellen, dass man auch vegan verdammt gut schlemmen kann.
Aber es ist eben nicht nur das. Hinter der Idee stecken konkrete gesellschaftliche und politische Forderungen, Forderungen nach einem gleichberechtigten und sozialen Umgang mit Tieren, nach einer Anerkennung ihrer Rechte, nach dem Ende ihres Leidens und ihrer Qual und ihres Missbrauchs.
Und nur indem ich eine Tofuwurst esse, helfe ich auch keinem Schwein (im wahrsten Sinne des Wortes). Denn das Quälen und Töten geht weiter.
Ich halte mich keinesfalls für besser oder schlechter als andere und möchte niemanden missionieren, abwerten oder beleidigen.

Ganz im Gegenteil, ich sehe in diesem veganen Trend eine Chance, auch die eigentlichen Ideen einer breiteren Masse zugänglich zu machen. Und dann tut es mir durchaus weh, wenn auf Tierrechtsdemos niemand zögert, sich einen Sojacappuccino für 5 Euro zu kaufen, aber am Spendenstand für einen Lebenshof auch noch den Aufkleber gratis haben möchte. Idealistin? Weltverbesserin? Pedantisch? Mag sein. Aber auch der Vegandöner wird von einer großen Firma hergestellt, die die Chance auf ein neues Geschäft wittert. Und nebenbei vertreibt sie Milchprodukte oder Fertigeierpfannkuchen.

Auch hier geht es ums Geld, wie überall. Und wir sollten uns vielleicht öfter einmal fragen, was uns wieviel Wert ist. Kann es nicht auch eine Alternative sein, statt dem Veggiefertiggericht für 5 Euro pro Person zusammen zu kochen, dabei zehn Euro zu sparen und davon fünf einem Gnadenhof zu spenden? Oder auf der Suche nach einer ehrenamtlichen Arbeit auch die Arbeit der Tierauffangstationen in dieÜberlegungen miteinzubeziehen? Oder seine eigenen Haustiere nicht im Käfig zu halten, auf den Zirkusbesuch zu verzichten und einer Diskussion nicht immer auszuweichen?
Ich hasse es, jemandem meine Ernährungsform auf die Nase zu binden. Zu schnell wird man in die Kategorie "militanter Ökofreak" gestopft und der Gegenüber hat das Bedürfnis, sich zu rechtfertigen. Aber wenn mich jemand fragt, habe ich dann nicth auch das Recht, die Fakten zu nennen? Auch wenn sie brutal und grausam und unbequem sind und die Firmen alles tun, um uns so weit wie möglich von der Produktion fernzuhalten, damit wir nicht anfangen zu denken

Darf ich nicht auch einmal anmerken, dass wir bequem geworden sind und ungern über Dinge nachdenken, von denen wir selbst keinen Nutzen haben? Und dabei nehme ich das Recht für mich in Anspruch, weiterhin als bloßer Gesprächspartner zu gelten und nicht als ideologische Fanatikerin.
Indem diese Ernährungsform populärer wird, habenwir die Chance, auf die großen Konzerne einzuwirken. Zu signalisieren, dass wir diesen unethischen Umgang mit Tieren nicht unterstützen. Zu boykottieren, wenn nötig.

Tiere sind lebende Wesen mit Gefühlen und Familienstrukturen und Gedächtnis, keine Gegenstände. Und dabei fühlt ein Rind genauso Schmerzen wie ein Meerschweinchen, auch wenn wir das eine davon knuddeln und das andere essen.
Noch einmal, ich möchte niemanden überzeugen. Ich freue mich über lebhafte Diskussionen und interessante Gedanken.
Aber vor allem möchte ich einen Denkanstoß geben, einmal aus einer anderen Perspektive auf unsere Ernährung und Lebensweise zu schauen.

Sonntag, 21. Juli 2013

Spurensuche und Vorfreude..

Seit knapp zwei Wochen ist meine Quietschemaus alias Katze umgezogen und darf nun die Sonne im Garten der Familie meines Herzensmenschen verbringen. Wurde auch dringend Zeit, langsam hatte sie angefangen, meinen alten Kater zu terrorisieren.
Und offensichtlich scheint sie sich ja in den Weinblättern absolut wohlzufühlen:



Die Mitbewohnerin und Hündin der Familie guckte ihr recht skeptisch dabei zu, aber ich bin sicher, dass sich die beiden noch anfreunden.

Und natürlich ging es wieder mit der Kamera auf Streifzug,jetzt,wo ich die Möglichkeit dazu habe.
Zumal der Vater des Liebsten noch jede Menge alter Objektive hat und uns sein Teleobjektiv zur Verfügung gestellt hat. Also haben wir dann den Abend dazu genutzt, uns mit dem Objektiv anzufreunden und generell die Kamera auszutesten- denn am Sonntag geht es ab in den Urlaub und auch wenn ich dafür meine Haarbürste ( kleiner Scherz am Rande, harhar) zuhause lassen muss: Das Teleobjektiv kommt mit.








Und da es bei uns um die Ecke eine legale Wand gibt, die regelmäßig von talentierten Menschen verschönert wird, sind wir dort nochmal vorbei und haben tatsächlich ein paar neue und schicke Bilder gefunden.





Genug für heute. Ich bin wirklich froh, dass ich mich endlich wieder fürs Fotografieren begeistern kann. Viel zu lange hatte ich keine Zeit,keine Lust oder war von meiner Kamera enttäuscht. Und umso mehr freue ich mich auf unseren Urlaub. Innerlands diesmal, es geht nach Mecklenburg. Natur, Natur, Natur. Viel Zeit zum Nachdenken, Zeichnen, Lesen,Wandern, Schwimmen und vor allem zum Fotografieren. Die ersten Ideen für Tagestouren stehen, die Koffer warten auf Inhalt, die Zugtickets werden morgen gebucht. Telefonisch erkundige ich mich dann mal beim nächstgelegenen Bioladen, wie es denn bei ihnen mit veganem Grillgut aussieht. Denn in einem kleinen Dörfchen an der Seenplatte muss man diesbezüglich tatsächlich vorplanen, gegebenenfalls ein Sojaschnitzel mehr mitnehmen. Und Essen gehen in direkter Umgebung wird wohl aufgrund der fleisch- und milchlastigen Kost eher flachfallen. Naja, etwas weiter weg gibt es ein JUZ mit veganer Vokü. Und da wir uns ja in der Ferienwohnung selbst versorgen, haben wir umso mehr Zeit zum Ausprobieren leckerer Rezepte.

Eine Woche noch, dann geht es los. Und deshalb wird jetzt fleißig weitergeplant und sich gefreut. Einen schönen Abend euch :)


Freitag, 19. Juli 2013

Dream of Californication..

.. oder die Kunst, auch nach mehreren Tagen an denselben Orten immer noch schöne Dinge zu entdecken und sehen zu können.
Ich liebe es, zu fotografieren. Sich die Kamera zu schnappen und die Augen offen zu halten und ein bisschen von dem zu dokumentieren, was man sieht. Nur leider beginnt mich meine Kamera ziemlich zu nerven, weil sie qualitativ einfach nicht besonders gut ist. Und meine Spiegelreflex ist leider eine analoge und die Batterie ist leer. In einem Kleinstädtchen eine Batterie für eine einige Jahre alte Minolta zu finden ist so eine Sache...
Umso glücklicher war ich, als mein Liebster mir gestern anbot, ich dürfte die Familienkamera ausleihen- eine Canon Eos 1100D und auch si eines der Modelle, die zu kaufen ich gewillt wäre, die aber etwas außerhalb meines Budgets liegen.

 Außerhalb der Stadtmauern gibt es einen schönen alten, zugewucherten Friedhof- eine schöne Abwechslung zum immer bevölkerten Flussufer.

Und so ging es heute auf Streifzug und die Ergebnisse lassen sich, wie ich finde, durchaus sehen :)

Mein Lieblingseckchen :)








Zum Kochen war ich bei dem Wetter ehrlich gesagt zu faul, drum gabs Gemüsereis vom Asiaten meines Vertrauens.
Kreativprojekt in Aktion. Natürlich hat es sich der Herzensmensch nicht nehmen lassen, seinen Teil dazu beizutragen und kräftig die Dose geschwenkt.
Ich wünschte, ich könnte auch den Duft einfangen, den Duft nach süßen Blüten und Grillkohle, nach gemähtem Gras und Heu und Erde. Einfangen, in Konservendosen füllen und im Winter oder an traurigen Tagen rausholen und daran schnuppern...
Aber leider geht das nicht. Dafür gibt es Musik, die einen erinnert, wegbringt, träumen lässt. Red Hot Chili Peppers zum Beispiel.
Sie machen einen so schönen Tag erst perfekt :)

 

 

 






Donnerstag, 18. Juli 2013

Zukunftsvisionen

Wenn ich durch die Straßen dieses kleinen Städtchens gehe, merke ich, dass ich mich irgendwie schon davon verabschiedet habe. Im Sonnenuntergang durch die Felder ins Dörfchen, in dem mein Liebster wohnt, die zirpenden Grillen... das alles ist wunderschön, aber gleichzeitig auch erdrückend. Weil es so selbstverständlich ist, weil hier jeder jeden kennt und nichts Neues, Verrücktes Leben in die Orte bringt. Ich möchte Zerstreuung, spontan sein, Gesellschaft und Neues. Nachts durch die verlassenen Straßen einer Stadt laufen, die Kamera dabei und den Liebsten in Gedanken. Mit neuen Menschen zusammensitzen und fühlen, dass ich lebe und dass die Welt mich ausfüllt und ich mich nicht bloß anpasse.
Es ist ein schönes Gefühl, in dieser Stimmung durh die Wiesen zu laufen, durch die Gassen an den alten Fachwerkhäusern vorbei. Danke, Städtchen, du warst ein schönes Heim für mich und ich habe dich liebgewonnen. Aber ich muss und möchte weitergehen. Erfahrungen sammeln, den Wind im Rücken spüren, gerne zurückschauen auf die Zeit hier und viele Menschen mitnehmen in mein neues Leben.
Aber Vielem möchte ich auch den Rücken kehren, neu anfangen, meinen eigenen Weg gehen.
Ich weiß noch nicht, wohin es geht, welche Universität mich annimmt. Bonn, Köln, Düsseldorf? Vielleicht  ja auch Freiburg oder Mannheim. Oder Trier. Ich bin so gespannt und voller Vorfreude, auch wenn ich die Stadt noch nicht kenne. Aber ich weiß, dass es ein Neuanfang für mich sein wird und ich allein bin dafür verantwortlich, wie ich ihn gestalte. So viele Pläne, die ich umsetzen möchte. Dinge, die ich erleben will. Das Leben ruft!