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Sonntag, 31. Mai 2015

Alltägliche Widersprüchlichkeit

Stell dir vor, du ziehst um. Du freust dich wahnsinnig darauf, denn du ziehst in eine schöne Wohnung mit einer guten Freundin, mit der du schon vorher zusammengelebt hast und die dir wirklich wichtig ist. Der Umzug ist stressig, aber egal. Denn die Wohnung ist schön und du freust dich auf das Zusammenleben, da ihr beide ja ähnliche Schnittmengben habt, eine ähnliche politische Einstellung und erst recht gleiche Moralvorstellungen.
Aber schon nach zwei Tagen in der neuen Wohnung stellst du fest, dass diese Freundin, die dir so wichtig ist, dir Vorschriften machen möchte. Dass sie mit Besitzansprüchen argumentiert, um dir zu erklären, warum sie deine Sexualität scheiße findet. Also, sie findet sie nicht scheiße, aber doch bitte nicht in der WG.
Vermutlich reagierst du an dem Punkt genauso fassungslos wie ich. Ja, ich bin pansexuell und ja, ich lebe polygam. Aber nur, weil deine gute Freundin in einer monogamen Partnerschaft lebt hat sie kein Recht, dir vorzuschreiben, wie du leben sollst. Sie wendet andere Maßstäbe an ihre eigene Partnerin an als an deine Partner. Mit welchem Grund? Weil sie in einer monogamen Beziehung ist. Dass sie damit eine Diskriminierung durchführt, scheint ihr entweder nicht aufzufallen oder egal zu sein. Dass sie ihre Partnerschaft höher wertet als deine Einstellung zu Beziehungen liegt primär daran, dass polygame Bindungen und Polyamorie gesellschaftlich quasi nicht akzeptiert sind. Der Gag daran: Diese Freundin setzt sich politisch für sexuelle Rechte und Gleichstellung ein.

1 Kommentar:

  1. Solidaritätskommentar, dass das nicht cool ist und nicht passierem sollte.
    (Mehr fällt mir leider auch nicht ein, ich hoffe, die Situation bessert sich für dich.)

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